Teil 2
Eigentlich ist Björn Casapietra Schauspieler mit früher etlichen Rollen in Fernsehserien. Dieses Talent setzt er geschickt bei seinen launigen Moderationen ein. Dann fand der Sohn der Genueser Opernsängerin Celestina Casapietra und des ehemaligen Chefdirigenten der Dresdner Philharmonie, Herbert Kegel, zum klassischen Gesang, den er in Mailand und Berlin studierte. Im Jahr 2000 erschien sein Debütalbum im jetzigen Genre. Olivia Safe lernte er als damals 19-jährige Christine im Musical "Phantom der Oper" in der Flora in Hamburg kennen, seit sieben Jahren treten sie gemeinsam auf. Obwohl jeder der beiden seine eigenen Solo-Qualitäten nachdrücklich unter Beweis stellt, sind die ergreifenden Duette aus Klassik, Musical und Folklore in vier Sprachen am hinreißendsten. Hier gibt das Publikum ergriffen begeisterten Applaus, auch Standing Ovations. Björn Casapietra überzeugt mit seinem wandlungsfähigen, schön timbrierten Tenor, der erstaunliche Höhen sauber zu erklimmen vermag. Leise, gefühlvolle Passagen gelingen ebenso, wie aufwallende, strahlende Modulationen bei Arien und Operettentiteln wie "Dein ist mein ganzes Herz" etwa, die oft in gewaltigen Tremoli enden. Auch die Eigenheiten einer spanischen Zarzuela oder Lieder auf der Grundlage irischer Folksongs arbeitet Björn Casapietra fein und gekonnt heraus. Ihm steht jedoch Olivia Safe in nichts nach: Ihr kraftvoller Sopran trägt voller Schwingungen, ist immer geschmeidig und zeigt auch in höchsten Lagen keinerlei Schärfe. Hinzu kommt eine außergewöhnlich saubere Intonation. Da haben sich zwei gefunden, die stimmlich kaum besser zusammenpassen können und in den sieben Jahren musikalisch ein Ganzes geworden sind.