@ wenn aber alles gefroren und verletzt, kaputt ist, kann das buch alles erreichen?

Bücher…, sie begleiten mich seit meiner Kindheit. Später dann 17 Jahre lang beruflich. Ich war glücklich mit diesen Büchern und diese wiederum sicher mit mir. Manch einer fragt jetzt, wieso sollten Bücher glücklich sein.
Es gab da mal eine Begebenheit über die ich heute noch lächle. Jemand hatte sich Bücher aus einer Bibliothek geholt, etwas Interessantes darin gefunden und ein „Eselsohr“, mangels anderweitigem Lesezeichen, hinein geknickt. Ich war entsetzt und meinte das mache man nicht, bekam zur Antwort: „…ich weiß, weil es geliehen ist….“. Nein, meinte ich, auch mit einem eigenen Buch geht man so nicht um. Weil es eine Seele hat, es will dir etwas sagen. Auch ein Buch lebt, so ein Eselsohr tut ihm weh. Ich meinte das durchaus ernst und er meinte dann. „… ok, das hab ich jetzt gelernt, das werde ich mir merken“…. und ich bin sicher, er hat es sich gemerkt und ich würde heute kein „geknicktes Buch“ bei ihm finden.

Dann, vor 2 Jahren, brach das Berufliche weg. Ich, von Buchgeschäften wie magisch angezogen, wurde nicht mehr gebraucht für den Verkauf von Büchern. Es war etwas, womit ich niemals gerechnet hätte. Du denkst, du zerbrichst. Hilflos und wie erstarrt…. du beginnst, das zu ignorieren was wichtig war- die Bücher. Erst jetzt, viel später, in kleinen Schritten, geht es ganz langsam wieder in deren Richtung. Es fällt immer noch schwer aber es liegt wieder ein Buch auf meinem Tisch…. und vielleicht kann es etwas erreichen.

Kerstin