Teil 2

Und vielleicht regt auch folgender Gedanke ein wenig die Gemüter ab: Wenn ich mir eine CD von jemandem kaufe und gern höre, dann tu ich das in erster Linie wegen der Musik und dem Gefühl, was sie bei mir hinterlässt, und nicht, weil der Typ gut aussieht oder in Interviews nett ist. Das spielt zweitrangig manchmal vielleicht auch eine Rolle, aber die Stimme, die ich höre, ist das, was ich mit meinen persönlichen Gedanken an vielleicht ganz andere Sachen verbinde. Alle Eindrücke, die über die Presse gesammelt werden, sind aber eben auch nur Eindrücke über die Presse. Erst ein persönliches längeres Kennenlernen schafft auch andere Blickwinkel. Da es sich bei den Personen in der Presse aber meist eben um Personen handelt, die öfter als Andere in der Öffentlichkeit stehen, ist es auch nachvollziehbar (und da sollte jeder Zweifler mal in sich gehen und sich vorstellen, an dessen Stelle zu sein), dass das Bedürfnis nach privater Offenlegung eben auch Grenzen hat. Es ist bei hohem Bekanntheitsgrad nämlich auf Dauer nicht ständig angenehm, in JEDER Situation auch angesprochen werden zu können. Und oft auch zu werden.